Ein Zeichen gelebter Tradition und tiefer Verbundenheit
Die Geschichte einer besonderen Schützenscheibe!
In einem kleinen, traditionsreichen Ort namens Etzgersrieth, eingebettet zwischen sanften Hügeln und Wäldern der Oberpfalz, gibt es einen Schützenverein, der seit Jahrzehnten das Herz seiner Gemeinschaft bildet: die St. Georg-Schützen. 1955 gegründet, wuchs der Verein nicht nur in seiner Mitgliederzahl, sondern auch in seiner Bedeutung – als Treffpunkt, als Ort des Miteinanders, des sportlichen Wettkampfs und der gelebten Heimatliebe.

Im Jahr 2015, sechzig Jahre nach der Vereinsgründung, war es soweit: Ein besonderes Jubiläum stand an. Es sollte nicht nur gefeiert, sondern auch mit einem bleibenden Zeichen gewürdigt werden. Und so stiftete Michael R., der damalige Schützenmeister, eine ganz besondere Schützenscheibe – aus edlem Buchenholz, in zwölf kunstvoll gearbeiteten Ecken. Eine Form, die Stabilität, Beständigkeit und Vollkommenheit symbolisiert – Werte, die auch der Verein über sechs Jahrzehnte hinweg verkörperte.
Doch diese Scheibe war weit mehr als nur ein Holzstück. Sie war Ausdruck von Dankbarkeit, Stolz und Erinnerung. In ihrer Mitte trug sie zwei kunstvoll gemalte Abbildungen – die Vorder- und Rückseite der Standarte des Vereins. Die Standarte selbst, ein heiliger Schatz jedes Schützenvereins, steht für die Ehre, die Geschichte und die Werte der Gemeinschaft. Auf der Scheibe wurde sie zum emotionalen Zentrum – ein visuelles Symbol der Identität und des Zusammenhalts der St. Georg-Schützen.

Christian A., ein langjähriges Mitglied mit ruhiger Hand und sicherem Auge, trat in diesem Jubiläumsjahr an, wie viele andere auch. Doch er sollte derjenige sein, dessen Schuss die Scheibe für sich entschied. Es war kein einfacher Sieg, sondern einer, der mit Herzblut und Hingabe errungen wurde – und mit einem tiefen Verständnis für die Bedeutung dessen, was diese Scheibe repräsentierte.
Scheibe mit Seele
Wenn man heute auf diese Jubiläumsscheibe blickt, spürt man mehr als nur die Geschichte eines Vereins. Man fühlt die Energie unzähliger Stunden im Schützenhaus, das Lachen bei Festen, die feierlichen Momente beim Kirchgang in Tracht, das ehrfürchtige Schweigen beim Standarteneinzug. Die Scheibe erzählt von Freundschaft, Respekt, sportlichem Ehrgeiz – und von einer Zeit, in der Menschen wie Michael R. und Christian A. das lebendig hielten, was 1955 mit einfachen Mitteln und großer Leidenschaft begonnen hatte.

Sie hängt heute nicht nur als Trophäe an der Wand – sie hängt als Erinnerung an das, was Gemeinschaft bedeutet. Ein stilles Denkmal, das von vergangenen Zeiten spricht und dabei gleichzeitig Hoffnung macht, dass die Werte, die sie symbolisiert, auch in Zukunft weitergetragen werden.
Eine Scheibe mit Seele – und eine Geschichte, die tief ins Herz trifft.
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