Die Ehrenbürg als Symbol der Heimat
Eingebrannt ins Herz!
Es war ein warmer Sommerabend im Jahr 2016, als Johannes L., frisch gekrönter Schützenkönig, unter Applaus und mit einem stolzen Lächeln die festlich geschmückte Bühne betrat. In seiner Hand hielt er ein besonderes Geschenk, eine Schützenscheibe, die er dem Verein stiftete. Nicht nur einfach als Trophäe, sondern als Zeichen der tiefen Verbundenheit zu seiner Heimat. Kein glitzernder Pokal, keine schnöde Gravur sondern eine mit viel Liebe und Hingabe gestaltete Brandmalerei, ein echtes Unikat.

Im Zentrum der Scheibe prangt ein Bild, das nicht nur ein geographisches Motiv darstellt. Sie ist ein Stück Seele dieser fränkischen Landschaft: die Ehrenbürg als Symbol der Heimat! Ein markanter Berg mit zwei Kuppen, eingebettet zwischen den traditionsreichen Gemeinden Kirchehrenbach, Leutenbach und Wiesenthau.
Die nördliche Kuppe – das Walberla – erhebt sich auf etwa 513 Metern und ist den Menschen weit über die Region hinaus ein Begriff. Für viele ist es ein Sehnsuchtsort, ein Ziel für stille Wanderungen oder lebendige Frühlingsfeste. Kein Wunder also, dass im Volksmund oft die gesamte Ehrenbürg einfach „Walberla“ genannt wird. Sie wirkt wie eine vertraute, schützende Hand über der Region.
Eingebrannt ins Herz
Die südliche Kuppe, der Rodenstein, überragt das Walberla leicht mit seinen etwa 530 Metern. Majestätisch steht er für die stille Kraft und Unberührtheit dieser Landschaft, umgeben von Wäldern und alten Sagen, die sich um die Hügel und Höhlen der Ehrenbürg ranken.

Auf kunstvolle Weise wurde dieses beeindruckende Panorama in die Holzscheibe gebrannt. Feinste Linien, sorgsam gesetzte Schattierungen – man meint fast, das Spiel des Lichts über den Hügelkuppen beobachten zu können, das Rauschen des Windes durch die Wiesen zu hören und den Duft der fränkischen Natur zu riechen. Die Technik der Brandmalerei verleiht dem Motiv eine besondere Tiefe und Wärme – wie eine Erinnerung, die für immer ins Herz eingebrannt ist.
Stille Schönheit der Heimat
Diese Scheibe erzählt nicht nur von einem sportlichen Wettkampf, sondern auch von Herkunft, Stolz und Gemeinschaft. Sie wurde im selben Jahr von Kilian E. errungen – ein junger Schütze mit sicherem Auge und ruhiger Hand, der sich mit diesem Gewinn auch einen Platz in der Geschichte des Vereins sicherte. Für Kilian war es mehr als ein Sieg: Es war ein Moment der Anerkennung und Teilhabe an einer jahrhundertealten Tradition.
So hängt sie heute, diese Scheibe, nicht nur als Trophäe an der Wand des Schützenhauses – sondern als bleibendes Zeugnis von Heimatliebe, Handwerkskunst und einer Landschaft, die für viele Menschen weit mehr ist als nur ein Ort auf der Landkarte. Sie ist ein Symbol für das, was bleibt, wenn das letzte Gewehr verhallt ist und die letzte Kerze am Festabend erlischt: die stille Schönheit der Heimat und die Menschen, die sie mit Leben füllen.
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